Sulzbach-Rosenberger Zeitung Nr. 258 vom 8. November 2013
Die genannte Ausgabe der Sulzbach-Rosenberger Zeitung kündigt auf Seite 19 unter der Rubrik „Kurz notiert“ folgenden Termin mit fettgedruckter Titelzeile an:
„Königsscheißen bei Eichenlaub“
Hier treten demnach motivierte und leistungswillige Menschen in ihrer Königsdisziplin an und geben ihr Bestes! Dies tun sie zeitlich getaktet und über mehrere Tage verteilt, wie dem Rest des Artikels zu entnehmen ist. Auch ein Zeitintervall für die „Zwergerl“, also die Kleinsten unter den Teilnehmern, wird gesondert ausgewiesen. Vielleicht gibt es für diese dann besondere bauliche Maßnahmen? Der Artikel schweigt sich hierzu aus. Ebenso lassen sich zu der Bedeutung des Eichenlaubs nur Vermutungen anstellen; möglicherweise wird der Best-Performer damit ausgezeichnet.
Faszinierend, was in ländlichen Regionen mit größtmöglicher Offenheit im Rahmen von Vereinsaktivitäten und unter Billigung, ja Begeisterung der Allgemeinheit praktiziert wird!
PS: der eigentliche Artikel beschreibt sachlich korrekt die zeitliche Organisation eines Schützenfests des Schützenvereins Eichenlaub Großenfalz.
Genau solche kleinen sprachlichen Schnitzer und Tippfehler sind es, die die kleine lokale Heimatzeitung doch so lesens- und liebenswert machen. Die großen, überregionalen Zeitungsgiganten können dies einfach nicht in dieser Perfektion leisten.
Spontan fällt mir thematisch passend dazu fällt mir ein Gedicht aus Robert Gernhardts „Reim und Zeit“ ein:
„Als er sich auf dem stillen Örtchen befand
Mein Blick fällt aufs
Toilettenpapier.
Darauf steht „Danke“.
Danke wofür?
Danke dafür,
dass ich es verwende
und keine edlen
Ressourcen verschwende.
Danke dafür,
dass ich es benütze
und so die Recycling-
Idee unterstütze.
Danke im Namen
von Wald und Baum:
Du sicherst unseren
Lebensraum.
Danke im Namen
von Fink und Star:
Du nimmst auch unsre
Interessen wahr.
Danke im Namen
der ganzen Natur:
So handeln
Auserwählte nur.
Danke im Namen
des Blauen Planeten:
Heilig, heilig.
Lasset uns beten!
Dank für dein Dasein
in unserer Mitte.
Groß greif ich zu Rolle
und sag segnend: Bitte.“
[Dieses Zitat könnte leicht – insbesondere in der Zeichensetzung – vom Original abweichen, da es aus dem Gedächntnis zitiert wurde.]
Mit diesem möchte ich jedoch weder eine verunglimpfende Verwendung von heimatverbundenem Eichenlaub vorschlagen, noch streng katholische Oberpfälzer verhöhnen.
objectiveinwalkandlife
18. November 2013 at 23:14